Fischlexikon: Seeteufel
(Lophius piscatorius, Lophius budegassa)
Kurzbeschreibung
Der Seeteufel wird auch als Anglerfisch bezeichnet, denn ein verlängerter Rückenflossenstrahl dient ihm als Angel zum Anlocken von Beute. In europäischen Gewässern treten vor allem zwei Arten auf: Lophius piscatorius (gewöhnlicher Seeteufel) und Lophius budegassa (schwarzer Seeteufel). Beide Arten sind sich in Aussehen und Lebensweise sehr ähnlich, unterscheiden sich jedoch in der Anzahl der Rückenflossenstrahlen, dem Verbreitungsschwerpunkt und der Färbung im Innern der Leibeshöhle: Das Bauchfell ist beim schwarzen Seeteufel namensgebend schwarz gefärbt. Außerdem erreicht er eine geringere maximale Länge.
Verbreitungsgebiet & Lebensraum
- Verbreitung: Nordostatlantik von Norwegen und Island bis Westafrika, einschließlich Mittelmeer und Schwarzem Meer, der schwarze Seeteufel ist nicht so weit nach Norden, dafür aber etwas weiter nach Süden verbreitet.
- Lebensraum: Bodennaher Meeresbewohner in Tiefen von 20 bis mehr als 1.000 Metern; bevorzugt weiche, schlammige oder sandige Böden
- Verhalten: Räuberisch lebender Einzelgänger; lockt Beutefische mit einem „Köderanhang“ an einem verlängerten Rückenflossenstrahl an – ein typisches Merkmal der Anglerfische
Merkmale
- Aussehen: Flacher, breiter Kopf mit riesigem Maul und vorstehenden Zähnen; der Körper ist nach hinten hin stark verschmälert; meist braun bis gräulich gefärbt mit guter Tarnung am Meeresgrund
- Größe: Durchschnittlich 40–100 cm; gewöhnlicher Seeteufel vereinzelt bis über 200 cm
- Gewicht: Typischerweise 10–40 kg; große Exemplare bis über 50 kg möglich
- Besonderheit: Anglerorgan auf dem Kopf zur Beuteanlockung; beeindruckende Maulweite mit dehnbarer Haut erlaubt das Verschlingen großer Beutetiere
Fortpflanzung
- Laichzeit: Frühling bis Frühsommer (April bis Juli)
- Eiablage und Brut: Weibchen legen bis zu 1 Million Eier in bis zu 10 Meter lange, gallertartige Bänder ab, die frei im Wasser treiben
- Entwicklung: Nach dem Schlüpfen leben die Larven frei im Wasser schwebend, bevor sie nach einigen Monaten zum Bodenleben übergehen
Wissenswertes
Trotz seines furchteinflößenden Aussehens zählt der Seeteufel zu den kulinarisch geschätzten Edelfischen. Wegen seiner bizarren Form wird meist nur das feste, grätenfreie Schwanzfilet vermarktet. Seeteufel gelten als „Lauerjäger“ – sie sparen Energie und schlagen blitzschnell zu, wenn Beute in Reichweite kommt.
Kulinarische Verwendung
- Geschmack und Textur: Sehr festes, weißes Fleisch mit feinem Geschmack, ähnelt in Textur dem von Hummer
- Zubereitungsarten:
– Gebraten als Medaillons oder Filets
– Gegrillt mit Marinade oder Speck umwickelt
– In Suppen und Eintöpfen (z. B. Bouillabaisse)