Zum Hauptinhalt springen
FIZ Logo

Einkauf und Lagerung von Fisch und Meeres­früchten

Blick in das Innere eines professionellen Gastronomiekühlschranks mit stählernen Wannen, in denen sich Fische und Meeresfrüchte befinden

Frischen Fisch erkennen: So gelingt der Einkauf mit Qualität

Frischer Fisch und Meeresfrüchte zählen zu den besonders sensiblen Lebensmitteln – und gleichzeitig zu den aromatischsten, wenn sie richtig gelagert und verarbeitet werden. Ein kurzer Blick auf Augen sowie Struktur und ein Geruchs-Check reichen oft schon, um beim Einkauf ein gutes Gespür für Qualität zu entwickeln. Ob ganzer Fisch, Filet oder Meeresfrüchte – wer die wichtigsten Frischemerkmale kennt, ist klar im Vorteil.

Woran erkennt man frischen Fisch?

Fisch verändert sich schnell – schon wenige Stunden nach dem Fang können sich Geruch, Konsistenz und Aussehen deutlich wandeln. Frischer Fisch punktet nicht nur geschmacklich, sondern liefert auch wertvolles Eiweiß, gesunde Fette und wichtige Spurenelemente wie Jod oder Selen. Je frischer das Produkt, desto besser bleiben die Nährstoffe erhalten.

FIZ-Empfehlungen:

Ganze Fische:

  • Augen: Sie sollten klar, glänzend und leicht gewölbt sein. Trübe, matte oder eingefallene Augen deuten auf fortge­schrittene Lagerung hin.
  • Kiemen: Leuchtend rot bis rosarot, feucht und ohne Schleim – so zeigen sich frische Kiemen. Braune oder graue Färbung ist kritisch.
  • Haut und Schuppen: Eine glänzende Ober­fläche mit fest anlie­genden Schuppen spricht für Frische.
  • Geruch: Leicht und angenehm – wie Meer­wasser oder frische Gurke. Ein intensiver, stechender oder ammoniak­ähnlicher Geruch ist kein gutes Zeichen.

Fischfilets:

  • Farbe: Lachsfilet wirkt kräftig orange, weiß­fleischige Arten sind glasig und feucht. Graue oder trockene Stellen sprechen gegen Frische.
  • Konsistenz: Das Filet sollte fest und elastisch sein – nicht brüchig oder ausge­trocknet.
  • Geruch: Wie beim ganzen Fisch – dezent und frisch, keinesfalls beißend oder muffig.

Verpackte Ware:

  • Verbrauchs­datum: Gibt an, bis wann das Produkt sicher verzehrt werden kann.
  • Herkunft und Produk­tions­methode: Zeigt, wo und wie der Fisch gefangen oder gezüchtet wurde.
  • Gütesiegel: Zertifi­zierungen wie MSC, ASC oder Bio stehen für Nach­haltigkeit und transparente Herkunft.
  • Optik: Ware sollte frisch aussehen, ohne sichtbare Flüssig­keits­ansamm­lungen oder Verfärbungen.
  • Verpackung: Auch die Verpackung selbst sollte sauber und unbeschädigt sein.
Ein Eisbett mit frischen ganzen Fischen verschiedener Sorten

Frische Meeresfrüchte erkennen

Ob Muscheln, Garnelen oder Tintenfisch – Meeresfrüchte schmecken nur dann richtig gut, wenn sie frisch sind. Worauf beim Einkauf zu achten ist, lässt sich mit wenigen Blicken und Griffen erkennen. Wie bei Fisch gilt: Frische Meeresfrüchte riechen angenehm maritim – nie streng oder fischig.

FIZ-Empfehlungen:

Muscheln

  • Bei roher Ware sollten sich geöffnete Schalen bei Berührung schließen.
  • Beim Garen müssen sich Muscheln öffnen – bleiben sie zu, lieber aussortieren.

Garnelen

  • Festes, leicht glänzendes Fleisch
  • Keine Verfärbungen, kein Schleimfilm
  • Geruch: dezent, angenehm maritim – niemals streng oder fischig

Tintenfisch

  • Glatte, feuchte Haut
  • Klare Augen und fester Körper
  • Geruch ebenfalls frisch und neutral – kein säuerlicher oder strenger Duft
Tintenfisch, Muscheln und ungeschälte gekochte Garnelen auf einem grauschwarzen Hintergrund drapiert

Lagerung und Haltbarkeit

Fisch und Meeresfrüchte sind empfindlich – umso wichtiger ist die richtige Lagerung. Ob im Kühlschrank oder im Tiefkühler: Mit der passenden Temperatur und ein paar einfachen Regeln lässt sich die Frische zuverlässig bewahren und die Haltbarkeit verlängern.

Fisch und Meeresfrüchte richtig lagern

Im Kühlschrank:

Frischer Fisch und Meeresfrüchte sollten möglichst bald nach dem Einkauf in den Kühlschrank. Optimal ist der kälteste Bereich – meist direkt über dem Gemüsefach oder in einem speziellen Frischefach. Temperaturen von 0 bis 2 °C bremsen den natürlichen Verderb und sorgen dafür, dass Geschmack und Konsistenz erhalten bleiben.

Idealerweise wird Fisch in einem geschlossenen, aber nicht luftdichten Behälter gelagert oder sorgfältig in Folie eingeschlagen. Noch besser: auf einer Schale mit Crushed Ice – dabei aber regelmäßig das Tauwasser abgießen.

Frische Muscheln hingegen brauchen Luft: Sie dürfen niemals luftdicht verschlossen werden, sondern sollten in einem atmungsaktiven Netz oder Behälter aufbewahrt werden.

In der Tiefkühltruhe:

Für eine längere Haltbarkeit lassen sich Fisch und Meeresfrüchte auch einfrieren. Wichtig ist, dass dies möglichst frisch geschieht. Die ideale Lagertemperatur im Tiefkühler beträgt –18 °C oder kälter. Um Gefrierbrand zu vermeiden, empfiehlt sich das Vakuumieren oder luftdichte Verpacken – etwa in Gefrierbeuteln, aus denen möglichst viel Luft entfernt wurde. Einmal aufgetaute Ware sollte nicht erneut eingefroren werden.


Wie lange sind Fisch und Meeresfrüchte haltbar?

Die Haltbarkeit ist abhängig von Frischegrad, Lagertemperatur und Verarbeitung. Während frischer Fisch recht schnell verdirbt, sind verarbeitete und tiefgekühlte Produkte deutlich länger haltbar.

FIZ-Empfehlungen:

  • Frischer Fisch: maximal ein bis zwei Tage bei optimaler Kühlung
  • Muscheln und rohe Meeresfrüchte: am besten direkt nach dem Kauf verarbeiten
  • Tiefgekühlte Produkte: mehrere Monate bei konstant –18 °C, Haltbarkeitsdatum beachten
  • Verarbeitete Fischprodukte (z. B. Räucherfisch): auf Verbrauchsdatum achten, geöffnete Packungen rasch verzehren

Lebensmittelverschwendung vermeiden – Fisch und Meeresfrüchte richtig nutzen

Fisch und Meeresfrüchte sind wertvolle Lebensmittel – nicht nur aus ernährungsphysiologischer Sicht, sondern auch in Hinblick auf ihre Herstellung und Herkunft. Umso wichtiger ist es, sie bewusst einzukaufen, sorgfältig zu lagern und vollständig zu verwerten. So lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten.

FIZ-Empfehlungen:

  • Planvoll einkaufen: Die beste Maßnahme beginnt vor dem Kühlschrank: Wer gezielt einkauft, vermeidet Übermengen. Einkaufszettel helfen, den Bedarf realistisch einzuschätzen – besonders bei empfindlichen Lebensmitteln wie Fisch oder Muscheln. Frischware am besten dann kaufen, wenn eine zeitnahe Zubereitung möglich ist.
  • Reste sinnvoll verwerten: Übrig gebliebener Fisch lässt sich oft noch in anderen Gerichten weiterverwenden – zum Beispiel in Suppen, Salaten, Aufläufen oder Pasta-Gerichten. Wichtig: Reste immer gut kühlen und möglichst binnen ein bis zwei Tagen aufbrauchen. Fischgerichte, die bereits stark erhitzt wurden, sollten nur einmal erneut erwärmt werden.
  • Auf Haltbarkeitsangaben achten: Verpackte Produkte enthalten wichtige Hinweise zu Mindesthaltbarkeit (MHD) oder Verbrauchsdatum. Besonders bei leicht verderblichen Erzeugnissen wie Fischfilets, Meeresfrüchten oder Feinkostsalaten ist diese Information entscheidend. Produkte mit überschrittenem Verbrauchsdatum gehören nicht mehr auf den Teller – anders sieht es bei MHD-Ware aus: Hier entscheidet der Zustand des Produkts.
Frische Fischfilets, verteilt auf mehrere übereinanderliegende Folienbeutel mit Zip-Verschluss