Fischlexikon: Scholle
(Pleuronectes platessa)
Kurzbeschreibung
Die Scholle gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Speisefischen der Nordsee. Mit ihrem typischen flachen, asymmetrischen Körper und den charakteristischen orange-roten Punkten ist sie leicht zu erkennen. Ihr zartes, mildes Fleisch macht sie besonders beliebt – vor allem als „Finkenwerder Scholle“ oder in der Pfanne gebraten.
Verbreitungsgebiet & Lebensraum
- Natürliche Verbreitung: Nordostatlantik, Nordsee, westliche Ostsee
- Lebensraum: Bodennaher Bereich, vor allem auf sandigem oder schlammigem Grund in Küstennähe
- Verhalten: Einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen, tagsüber meist am Boden vergraben, nachts aktiv
Merkmale
- Aussehen: Flacher, ovaler Körper mit beiden Augen auf der rechten Körperseite, Rücken olivbraun mit orangen Punkten
- Größe: 25–50 cm (selten bis 90 cm)
- Gewicht: 0,5–3 kg
- Verhalten: Tagsüber eingegraben im Sand, nachtaktiv auf Nahrungssuche
- Besonderheit: Tarnung durch Farbanpassung an den Untergrund – perfekt für das Leben am Meeresboden
Fortpflanzung
- Laichzeit: Januar bis Mai, je nach Region
- Eiablage und Brut: Weibchen legen hunderttausende Eier frei ins Wasser
- Entwicklung: Die Larven entwickeln sich zunächst symmetrisch, später wandert ein Auge auf die rechte Körperseite
Wissenswertes
Die Scholle gehört zu den rechtsäugigen Plattfischen – beide Augen befinden sich nach der Metamorphose auf der rechten Körperseite. Dank ihrer Fähigkeit zur Tarnung am Boden ist sie perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Frische Scholle ist saisonal besonders im Frühling und Sommer beliebt – mit der klassischen „Maischolle“ als kulinarischem Höhepunkt. Aus nachhaltiger Sicht gilt Scholle aus bestimmten Gebieten der Nordsee (z. B. mit MSC-Siegel) als verantwortungsvoll gefischt.