Der Stint (lat. Osmerus eperlanus) gehört wie der Atlantische Lachs, zu der Familie der Lachsartigen. Stinte leben in europäischen Küstengewässern und wandern – wie ihre großen Verwandten – je nach Region und Witterung ab Ende Januar in großen Schwärmen zum Laichen in die Unterläufe der Flüsse. Hier werden sie von den Liebhabern dieser kleinen Fische schon sehnsüchtig erwartet.


Die traditionelle Art Stint zu genießen ist ein rustikales Vergnügen: Die Fische werden ausgenommen, der Kopf wird meistens abgeschnitten und sie werden leicht gesalzen und gepfeffert. Dann das Wichtigste: Vor dem Braten werden sie in Roggenmehl gewendet und erst dann in heißem Fett knusprig gebraten und gleich serviert. Heiß aus der Pfanne schmecken sie am besten. So kommt der Kontrast zwischen dem zarten Filet und der krossen Haut am besten zur Geltung. Die Gräten können mitverzehrt werden, denn sie sind so zart und winzig, dass man sie praktisch nicht bemerkt. Dazu noch Bratkartoffeln oder ein lauwarmer Kartoffelsalat, und wer mag, trinkt ein Bier dazu. Zum Genuss kommt noch das gesundheitliche Plus mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren wie bei allen lachsartigen Fischen.


Wer die Gelegenheit hat, einmal an frischen Stinten zu riechen, wird sich über das eigenartige Aroma wundern, denn sie riechen ganz eindeutig nach Gurke. Der Duft ist auch ein gutes Indiz für die Frische des Fisches: je mehr er duftet, umso frischer kommt er in die Pfanne.
Stinte waren früher ein „Arme-Leute-Essen“. Der Stint kam in Hamburg in großen Schwärmen bis vor die Hamburger Wallanlagen und wurde dort gefischt, so dass man gleich einen ganzen Platz danach benannt hat: den Hamburger Stintfang, der seit jeher Bestandteil der Wallanlagen war und der heute die Adresse der Jugendherberge am Hafen ist.


Die Stint-Saison geht in den meisten Jahren bis Ende März. In diesem Jahr wird sie voraussichtlich aufgrund geringerer Fangmengen früher zu Ende gehen. Wer dieses Jahr noch keinen Stint hatte, sollte das Vergnügen also nicht auf die lange Bank schieben und sich einen Tisch in einem der vielen Lokale mit „Stint satt“ reservieren oder beim Fischhändler seine Portion Stint bestellen.

 

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