Hamburg, 10.9.2002. Die Deutschen essen gerne Fisch. Auch 2001 ist der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Fischwaren gegenüber dem Vorjahr gestiegen - von 13,7 Kilogramm im Jahre 2000 auf 14,0 Kilogramm. Wie die wachsende Zahl...

Hamburg, 10.9.2002. Die Deutschen essen gerne Fisch. Auch 2001 ist der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Fischwaren gegenüber dem Vorjahr gestiegen - von 13,7 Kilogramm im Jahre 2000 auf 14,0 Kilogramm. Wie die wachsende Zahl der Fisch kaufenden Haushalte belegt, wurde der Appetit auf Fisch durch einen durchschnittlichen Anstieg der Fischpreise um 6,6 Prozent nicht beeinträchtigt. Anhand der Zahlen für das erste Halbjahr 2002 zeichnet sich ein Jahresergebnis ab, das die Rekordbilanz des Jahres 2001 zwar voraussichtlich nicht ganz erreichen, aber deutlich über dem Ergebnis von 2000 liegen wird.

Nach Aussage von Dr. Klaus Vieten, Vorstandsvorsitzender des Fisch-Informationszentrums e. V. (FIZ), Hamburg, betrug das Gesamtaufkommen an Fisch und Fischwaren in Deutschland im Jahr 2001 1,94 Millionen Tonnen. Das sind 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der weitaus größte Teil davon, nämlich rund 1,7 Millionen Tonnen, wurden importiert. 239.000 Tonnen - 8 Prozent weniger als im Vorjahr - stammen aus Eigenanlandungen und der Produktion der deutschen Fischer. Von den insgesamt 1,94 Millionen Tonnen Fisch und Fischwaren blieben im vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Tonnen in Deutschland, was einem Zuwachs von 2 Prozent gegenüber 2000 entspricht.

Tiefkühlfisch erstmals auf Platz 1 bei der Verbrauchernachfrage
Tiefkühlfisch hat mit einem Marktanteil von 28 Prozent erstmals Platz 1 auf der Liste der beliebtesten Fischprodukte erobert. Platz 2 belegen mit einem Anteil von 27 Prozent Fischkonserven und Marinaden, die bislang die Hitliste angeführt haben. An dritter und vierter Stelle folgen Frischfisch (14 Prozent) sowie Krebs- und Weichtiere (13 Prozent).


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Führend: Alaska-Seelachs und Hering
Unter den Fischarten liegt, bedingt durch die wachsende Verbrauchernachfrage nach Tiefkühlfisch, Alaska-Seelachs vorne. Daneben zählt der Hering zu den mit Abstand am häufigsten konsumierten Fischarten. Gut 50 Prozent des gesamten Verbrauchs an Fisch in Deutschland entfallen auf Alaska-Seelachs und Hering. Deutlich zulegen konnten auch Lachs (8,4 Prozent) und Seehecht (4,9 Prozent).


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Zahl der Käuferhaushalte steigt kontinuierlich
Untersuchungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Einkaufsverhalten der Deutschen belegen, dass die Zahl der privaten Haushalte, in denen Fisch gekauft wird, kontinuierlich steigt. Im vergangenen Jahr - erfasst ist der Zeitraum von Juli 2001 bis Juni 2002 - wurde in 86,1 Prozent aller deutschen Haushalte Fisch eingekauft (Vorjahreszeitraum: 84,5 Prozent). Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum konnten erneut 1 Million neue Haushalte für den Fischkauf gewonnen werden. Die Einkaufshäufigkeit hat sich nach dem Ausnahmejahr 2001, das durch eine außergewöhnlich starke Nachfrage geprägt war, wieder auf dem Niveau des Vorjahres eingependelt: Jeder Haushalt hat zwischen Juli 2001 und Juni 2002 durchschnittlich 16 mal Fisch eingekauft, im Vorjahreszeitraum waren es 18,5 Einkäufe, zwei Jahre zuvor 16,3. Der selbe Effekt lässt sich auch bei der pro Haushalt gekauften Jahresmenge an Fisch beobachten: Sie war 2001 sprunghaft auf 10,1 Kilogramm angestiegen und liegt inzwischen pro Haushalt bei 8,8 Kilogramm und damit leicht über dem Ergebnis des Jahres 2000 (8,7 Kilogramm).

Gekauft wird Fisch vor allem von den über 35-jährigen
Gekauft wird Fisch lauf GfK insbesondere in 2- bis 3-Personen-Hauhalten und von Haushaltsführenden über 35 Jahre. Wie im Vorjahr gingen im Zeitraum Juli 2001 bis Juni 2002 nur 12 Prozent der verkauften Menge Fisch an jüngere Konsumenten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die GfK den bei den Jüngeren hoch im Kurs stehenden Außer-Haus-Verzehr nicht erfasst.

NRW, Bayern und Niedersachsen sind die TOP 3 beim Fischkauf
Im Auftrag des Fisch-Informationszentrums untersuchte die GfK jetzt erstmals auch die regionale Verteilung des Fischeinkaufs in den privaten Haushalten. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, in dem wegen der hohen Einwohnerzahl der meiste Fisch gekauft wird. 54.500 Tonnen, das sind 22 Prozent des insgesamt in Deutschland verkauften Fisches, gehen hier in die "Einkaufsnetze" der Verbraucher. Es folgen Bayern mit einem Anteil von 14 Prozent (34.000 Tonnen) und Niedersachsen mit 10 Prozent (24.200 Tonnen).

Sachsen-Anhalt hat den hächsten Anteil an Fischkäufern
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man die Käuferreichweite betrachtet: In keinem Bundesland haben im vergangenen Jahr prozentual so viele Haushalte Fisch gekauft wie in Sachsen-Anhalt. Mit 93 Prozent liegt dieses Bundesland noch vor Berlin (90 Prozent). Über dem Bundesdurchschnitt von 85 Prozent Käuferreichweite ist der Anteil der Fisch kaufenden Haushalte außerdem in Brandenburg, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.


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An der Küste sind die Fischeinkäufe am größten
Was die pro Haushalt gekaufte Menge an Fisch betrifft, sind die küstennahen Regionen führend: Spitzenreiter ist Bremen, wo pro Käuferhaushalt im vergangenen Jahr 14,1 Kilogramm Fisch gekauft wurden. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern (13,6 Kilogramm) und Schleswig-Holstein (11,1 Kilogramm). Auch Hamburg, Rheinland-Pfalz und Berlin liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 9,5 Kilogramm. Schlusslichter sind Baden-Württemberg (7,2 Kilogramm) und das Saarland (6,6 Kilogramm). (FIZ)


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