Die Deutschen essen mehr Fisch
Hamburg, 09.10.2001. Fisch ist in der Wertschätzung der deutschen
Verbraucher gestiegen:
13,3 Kilogramm Fisch und Fischwaren hat
jeder Bundesbürger durchschnittlich im vergangenen Jahr zu sich
genommen, das sind pro Kopf 900 Gramm mehr als 1999 (12,4 Kilogramm).
Auch durch einen Anstieg der Fischpreise um 2,8 Prozent ließen sich die
Deutschen die Lust auf Fisch nicht nehmen. Gemäß einer
GfK-Verbraucherstudie konnten allein zwischen Juli 2000 und Juni 2001 im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund 1 Million neue Fischkäufer
(Haushalte) gewonnen werden. Pro Haushalt hat die Häufigkeit der
Fischeinkäufe ebenso zugenommen wie die jährlich gekaufte Menge an Fisch.
Wie Peter Koch-Bodes, Mitglied des Vorstandes des Fisch-Informationszentrums (FIZ), Hamburg, berichtete, lag das Gesamtaufkommen an Fisch und Fischwaren in Deutschland im Jahr 2000 bei 1,8 Millionen Tonnen, das sind 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Der weitaus größte Teil davon, nämlich rund 1,5 Millionen Tonnen, wurde importiert. 259.000 Tonnen - 13 Prozent weniger als im Vorjahr - stammen aus Eigenanlandungen und der Produktion deutscher Fischer. Von den insgesamt 1,8 Millionen Tonnen Fisch und Fischwaren blieben im vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Tonnen in Deutschland, was einem Zuwachs von 7 Prozent gegenüber 1999 entspricht.
Mit dem im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegenen Pro-Kopf-Verbrauch von durchschnittlich 13,3 Kilogramm (1999: 12,4 Kilogramm) liegt Deutschland im europäischen Vergleich zwar noch immer relativ weit hinten. Bezogen auf die Gesamtversorgungsmenge ist die Bundesrepublik nach Spanien, Frankreich, Italien und Großbritannien jedoch der fünftgrößte Fischmarkt in der Europäischen Gemeinschaft.
Die beliebtesten Fischprodukte
Fischkonserven sind mit einem
Marktanteil von 30 Prozent die beliebteste Fischmahlzeit der Deutschen.
Insbesondere Herings- und Thunfischkonserven sind gefragt. Platz 2
belegt mit einem Anteil von 25 Prozent Tiefkühlfisch, gefolgt von
Frischfisch (14 Prozent) sowie Krebs- und Weichtieren (13 Prozent).
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Die Top 5 beim Fischverzehr
Die Nr. 1 der Fischarten auf
Deutschlands Tellern ist Alaska-Seelachs (Marktanteil 28,5 Prozent),
gefolgt von Hering (18,5 Prozent), Thunfisch/ Boniten (13,2 Prozent),
Lachs (6 Prozent) und Rotbarsch (5,4 Prozent). Auf Seefisch,
einschließlich Hering, entfallen drei Viertel des gesamten Verbrauchs,
Süßwasserfisch, Krebs- und Weichtiere teilen sich die verbleibenden 25 Prozent.
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Geändertes Einkaufsverhalten
Eine aktuelle Studie der GfK
belegt ein verändertes Einkaufsverhalten der Deutschen: Es zeigt sich
ein deutlicher Trend zu einem höheren Fischkonsum. Im vergangenen Jahr -
erfasst wurde der Zeitraum von Juli 2000 bis Juni 2001 - konnten im
Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum rund 1 Million neue
Käufer für Fisch gewonnen werden. Insgesamt wurde in 84,5 Prozent aller
deutschen Haushalte Fisch gekauft (Vorjahreszeitraum: 81,8 Prozent).
Auch die Einkaufshäufigkeit ist gestiegen: durchschnittlich 18,5 mal
wurde pro Haushalt im Laufe des Jahres Fisch gekauft (Vorjahreszeitraum:
16,3 mal). Die jährlich eingekaufte Menge stieg in den Fisch kaufenden
Haushalten um 1,4 Kilogramm pro Haushalt von 8,7 auf 10,1 Kilogramm
(Produktgewicht).
Junge Leute und Singles bisher eher zurückhaltend
Die
deutsche Fischwirtschaft wird sich zum Ziel setzen müssen, mehr jüngere
Konsumenten für Fisch zu begeistern, denn bisher gehen, laut GfK, nur 12
Prozent des verkauften Fisches an Verbraucher, die jünger als 35 Jahre
sind. Bislang noch nicht hinreichend genutztes Nachfragepotenzial sieht
die Branche auch bei den Singles. Obwohl es in Deutschland 31 Prozent
Single-Haushalte gibt, finden bisher nur 16 Prozent der verkauften
Fischmenge Abnehmer in diesem Kundenkreis.
Zusätzliche Verbraucherinformation ab 2002
Neben Qualität
und Preis sind für die Verbraucher zunehmend auch Fragen zu Herkunft und
Zucht der Fische wichtig bei der Kaufentscheidung. Deshalb hat die
deutsche Fischwirtschaft schon 1997 die Initiative "Bestandserhaltende
Fischerei" ins Leben gerufen, in deren Rahmen auf der Verpackung bzw. im
Handel über Herkunft und Fangmethoden Auskunft gegeben wird. Auch die EU
hat sich mit diesem Thema beschäftigt und eine neue Verordnung erlassen.
Ab dem 01.01.2002 dürfen alle frischen und gefrorenen, bearbeiteten und
geräucherten Fische und Fischerzeugnisse im Einzelhandel nur noch
vermarktet werden, wenn auf den Verpackungen bzw. im Geschäft oder am
Verkaufsstand auf die Handelsbezeichnung der jeweiligen Fisch-, Krebs-
oder Weichtierart, die Produktionsmethode ("...gefangen in...", "... aus
Binnenfischerei", "... aus Aquakultur" oder "...gezüchtet...") und das
Fanggebiet (nach FAO) hingewiesen wird.
Zur Preissituation
Die Preisentwicklung für Fisch in
Deutschland wird von Angebot und Nachfrage auf den Weltfischmärkten
beeinflusst. Bei Hering wird es wegen extrem gestiegener Rohwarenpreise
zu weiteren Steigerungen der Verbraucherpreise kommen. Für Kabeljau,
Alaska-Seelachs und Seelachs zum Beispiel ist jedoch mit überwiegend
stabilen Verbraucherpreisen zu rechnen. Sehr günstige
Einkaufsmöglichkeiten bestehen zur Zeit für Lachs. (FIZ)