Fischlexikon: Sardine
(Sardina pilchardus)
Kurzbeschreibung
Die Sardine (Sardina pilchardus), manchmal auch Pilchard genannt, ist ein kleiner, silbrig glänzender Schwarmfisch des Ostatlantiks und Mittelmeers. Sie spielt eine bedeutende Rolle in der traditionellen Küstenfischerei und gilt in vielen Ländern – etwa Portugal, Spanien, Kroatien oder Italien – als kulinarisches Kulturgut. Sardinen werden sowohl frisch als auch konserviert in Dosen weltweit vermarktet.
Verbreitungsgebiet & Lebensraum
- Verbreitung: Ostatlantik von Nordsee und Britischen Inseln bis zur Küste Westafrikas; Mittelmeer, Schwarzes Meer
- Lebensraum: Küstennahe Freiwasserzonen, meist in 10–100 m Tiefe; bevorzugt Wassertemperaturen von 12–20 °C
- Verhalten: Ausgeprägter Schwarmfisch; wandert saisonal entlang der Küsten; ernährt sich hauptsächlich von Plankton
Merkmale
- Aussehen: Spindelförmiger, schlanker Körper mit silbrig glänzender Flanke und bläulich-grünlichem Rücken, auf den oberen Seiten findet sich eine Reihe dunkler Flecken, die aber nicht immer stark ausgeprägt sind; Kiemendeckel mit auffälligen Riefen
- Größe: Typisch 15–20 cm; maximal bis ca. 25 cm
- Gewicht: 50–150 g
- Besonderheit: Fetter Fisch mit hohem Omega-3-Gehalt; häufig als Konserve erhältlich („Ölsardinen“)
Fortpflanzung
- Laichzeit: Abhängig vom Verbreitungsgebiet – meist Winter bis Frühsommer (Dezember–Juni)
- Eiablage und Brut: legt mehrere zehntausend Eier im freien Wasser ab
- Entwicklung: Rasches Wachstum, kurze Generationszyklen; hohe Reproduktionsrate
Wissenswertes
Die Sardine ist nicht nur wirtschaftlich bedeutsam, sondern auch ökologisch wichtig: Als Planktonfresser bildet sie eine zentrale Nahrungsgrundlage für viele Raubfische, Meeressäuger und Seevögel. Sie ist ein typischer „Blue Food“-Vertreter – nachhaltig und nährstoffreich.
Kulinarische Verwendung
- Geschmack und Textur: Aromatisch, leicht ölig, mit festem, saftigem Fleisch
- Zubereitungsarten:
– Gegrillt im Ganzen (z. B. „Sardinhas assadas“ in Portugal)
– In Öl eingelegt (als klassische „Ölsardine“)
– Mariniert oder sauer eingelegt („Escabeche“)
– In Tomatensauce oder pikanten Marinaden in Dosen
– Filetiert auf Brot oder als Vorspeise
– gesalzen
– geräuchert