Fischlexikon: Miesmuschel
(Mytilus edulis)
Kurzbeschreibung
Die Miesmuschel ist eine essbare Muschelart, die weltweit in gemäßigten Küstengewässern, wie Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik, vorkommt. Sie lebt in großen Kolonien auf Felsen, Pfählen oder im Watt und wird seit Jahrhunderten als Delikatesse geschätzt. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten hat sie in vielen europäischen Küchen Saison.
Verbreitungsgebiet & Lebensraum
- Natürliche Verbreitung: Nordostatlantik, Nordsee, Ostsee, Nordamerika
- Lebensraum: Küstennahe Zonen, meist in der Gezeitenzone – auf Felsen und an Seilen
- Verhalten: Bildet dichte „Muschelbänke“ und verankert sich mit feinen Fäden (Byssus) am Untergrund
Merkmale
- Aussehen: Schwarz-bläuliche, länglich-ovale Schale mit glatter Oberfläche
- Größe: 5–10 cm
- Gewicht: Je nach Größe und Alter einige Gramm pro Muschel
- Besonderheit: Filtrierer – sie filtern Plankton und Nährstoffe aus dem Wasser
Fortpflanzung
- Laichzeit: Frühling bis Sommer
- Eiablage und Brut: Weibchen geben Millionen Eier ins Wasser ab, die dort befruchtet werden
- Entwicklung: Die jungen Larven sind schwimmfähig – sie setzen sich später an festen Untergrund und wachsen zur Muschel heran
Wissenswertes
Miesmuscheln gelten als besonders nachhaltige Meeresfrüchte, da sie ohne zusätzliches Futter wachsen und dabei sogar zur Wasserreinigung beitragen. Sie filtern täglich bis zu 25 Liter Wasser und verbessern so die Wasserqualität. Die Hauptsaison ist von September bis April – klassisch nach der Faustregel: „Monate mit R“. Frische Miesmuscheln sollten lebendig verkauft werden und sich bei Berührung schließen. Wichtig: Nur geschlossene, lebendige Muscheln verwenden – geöffnete Muscheln vor dem Kochen aussortieren, es sei denn, sie schließen sich auf Druck.