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Fischlexikon: Flunder

(Platichthys flesus)

Flunder: Illustration des Fischs im Aquarell-Stil

Kurzbeschreibung

Die Flunder (Platichthys flesus) gehört zu den rechtsäugigen Plattfischen, allerdings gibt es bis zu einem Drittel linksäugige Flundern. Sie ist in europäischen Küstengewässern weit verbreitet und gehört zu den häufigsten Plattfischarten.

Verbreitungsgebiet & Lebensraum

  • Verbreitung: Küstengebiete des Nordostatlantiks von der Barentssee bis zur Iberischen Halbinsel, inklusive Ostsee, außerdem im Mittelmeer und im Schwarzen Meer
  • Lebensraum: Flache Küstengewässer, Brackwassergebiete, Buchten und Flussmündungen; bevorzugt sandige oder schlammige Böden in Wassertiefen von 0–150 m
  • Verhalten: Bodenbewohnend, gut getarnt durch Farbwechsel; nachtaktiv und überwiegend räuberisch auf kleine Wirbellose und Fische

Merkmale

  • Aussehen: Flacher, ovaler Körper mit beiden Augen auf der rechten Seite; Oberseite grau bis braun mit unregelmäßigen dunklen Flecken, Unterseite weiß
  • Größe: Durchschnittlich 20–30 cm, selten bis 50 cm
  • Gewicht: Meist 200–500 g, maximal bis etwa 1 kg
  • Besonderheit: Anders als bei der Scholle ist die Haut der Augenseite rau, insbesondere entlang der Seitenlinie; Fähigkeit zur Farb- und Musteranpassung an den Untergrund

Fortpflanzung

  • Laichzeit: Frühling bis Frühsommer (April bis Juni)
  • Eiablage: Weibchen legen große Mengen kleiner Eier ins freie Wasser
  • Entwicklung: Larven leben zunächst frei im Wasser, nach Einsetzen der körperlichen Umwandlung zum Plattfisch (Metamorphose) gehen die Jungfische zum Bodenleben über

Wissenswertes

Die Flunder ist ein wichtiger Bestandteil der Küstenökosysteme und dient als Beute für viele größere Fische und Seevögel. Sie ist robust gegenüber unterschiedlichen Salzgehalten, weshalb sie häufig im Brackwasser (z.B. Ostsee) und sogar in Flüssen (z.B. der Elbe) vorkommt. Die Flunder kann ihr Tarnmuster aktiv verändern, um sich vor Fressfeinden zu schützen.


Kulinarische Verwendung

  • Geschmack und Textur: Mildes, weißes und zartes Fleisch mit feinem Aroma
  • Zubereitungsarten:
    – Gebraten oder gebacken, oft im Ganzen
    – Gedünstet oder paniert als Klassiker der Küstenküche
    – Beliebt als Filet in Fischgerichten oder Fischsuppen